Eines war klar … Sechs erfolgreiche Dan-Prüflinge mussten ordentlich gefeiert werden. Deswegen entschlossen wir uns kurzerhand, zu einem Grillfest bei unserem Vereinssitz in Hart bei Graz zu laden. Der Wettergott gestaltete die ganze Unternehmung spannend, es schüttete zuvor in Strömen. Als dann die Gäste eintrudelten, begann es zu tröpfeln. Oje. Der Gastgeber entschied: Wir bleiben draußen. Und die Entscheidung war richtig …
Und so kam es, dass die Feuerschale ordentlich eingeheizt wurde und der Grillrost sich vor lauter Köstlichkeiten bog. Zufrieden und mit vollen Bäuchen wurden dann diverse Schwänke ausgetauscht, das Gelächter war wohl weithin zu hören…
Dann wurde es offiziell. Unserer Vereinstradition folgend überreichte unser Dojoleiter Peter unserem frisch gebackenen ersten Dan Lukas den schwarzen Gürtel und damit auch ein Stück Verantwortung mehr für die Pflege und Weitergabe des Aikidos.
Guten Morgen, Lukas! Deine Prüfung zum ersten Dan liegt jetzt ein paar Tage zurück. Herzliche Gratulation nochmals … welche Gedanken gehen dir durch den Kopf, wenn du an die Prüfung denkst?
Guten Morgen. Danke für die Gratulation. Die Prüfung war ganz okay für mich. Ich habe im Zuge der Prüfung alle 33 Trainingsstunden an 9 Tagen am Lehrgang von Stéphane Benedetti besucht. Das war ein deutlich höheres Pensum als ich gewohnt bin. Nach den ersten Stunden hatte ich allerdings Sorgen um mein Knie. Vor 2 Jahren bin ich zu viel in Seizaposition gesessen und danach stellte man per Computertomografie fest, dass mein Meniskus teilweise eingerissen ist. Das äußert sich durch ziehenden Schmerz, wenn ich viel in Seiza sitze. Nach den ersten Stunden habe ich deshalb absichtlich Seiza möglichst reduziert, damit ich an der Prüfung gegen Ende des Lehrgangs teilnehmen kann. Das hat geklappt und bei der Prüfung bereitete mir deshalb mein Knie keine Probleme. Auf der anderen Seite lernte ich im Kontext des Lehrgangs viele technische Details und konnte über meine Ansätze reflektieren. Ich denke hierbei konnte ich einiges mitnehmen und im Speziellen bin ich mit meinem Iriminage nun zufriedener. Wichtig ist mir auch, dass man bei Aikidō mit vielen verschiedenen Leuten trainiert, da jeder Uke anders reagiert. Ein Lehrgang bzw. eine Prüfung mit einem unbekannten Uke ist hierbei stets eine wichtige Erfahrung.
Wie hast du dich auf die Prüfung vorbereitet?
Die Probleme mit dem Knie waren mir vorher schon bekannt. Deshalb habe ich mir ein paar Übungen überlegt, die die Muskulatur rund um den Meniskus stärken sollten. Im Nachhinein betrachtet denke ich waren sie nicht effektiv und ich sollte mir noch Feedback von Physiotherapeuten einholen. Auf körperlicher Ebene ist Kondition hier wichtig, wobei ich hierbei selten Probleme habe. Was ich bei früheren Kyū-Prüfungen gemerkt habe ist, dass das wiederholte Aufstehen als Uke auf Dauer anstrengend sein kann. Meine Oberkörpermuskulatur ist recht schwach. Darum sind Liegestützen eine gute Übung für mich, damit ich mich von einer Fixierung leicht aufraffen kann. Zusammengefasst sind regelmäßige Knie- und Kraftübungen 2 Wochen vor der Prüfung meine körperliche Vorbereitung gewesen. Auf geistiger Ebene habe ich die 5 Tage vor der Prüfung die Techniken des 1. Kyū aus dem Prüfungsprogramm visualisiert. Dadurch erinnert man sich an die Bewegungsabläufe und Fehler, die man in der Vergangenheit gemacht hat. Davon bereitete mir nur der Koshinage Sorgen, aber den konnte ich dann in akzeptabler Form liefern. Letztendlich weiß man auch nicht genau, was zur Prüfung kommt.
Warst du nervös?
Stress oder Nervosität resultiert immer, wenn man Abläufe hat, die man nicht gewohnt ist. Auf die Techniken war ich meiner Ansicht nach gut vorbereitet (danke an meine Trainer!), aber die Etiquette macht mich vor Prüfungen immer nervös. Sobald die Techniken starteten, war sämtliche Nervosität verloren.
Was würdest du im Nachhinein betrachtet anders machen? Was würdest du jemanden raten, der die Prüfung zum ersten Dan noch vor sich hat?
Ich sage ganz selbstbewusst, dass ich nichts anders gemacht
hätte.
Meine Trainer haben mich gut vorbereitet und für mich war die Frage, inwiefern ich mich von den Gewohnheiten meiner Vergangenheit verabschiede und mich auf die Lehre des Prüfers einlasse. Im Endeffekt braucht man einerseits die Sicherheit und Routine der Vergangenheit, andererseits kann ich gut nachvollziehen, dass jeder Lehrer/Prüfer in den Details unterschiedliches Verständnis entwickelt hat und einen unterschiedliche Fokus setzt. Diese Worte stellen das etwas konträr gegenüber, aber im Endeffekt zeigt man die Bereitschaft für die Graduierung auch darin, sich an andere Ansätze, Angriffe und Ukes anpassen zu können. Daher ist das für die Aikidō-Community im Gesamten, glaube ich, kein Problem. Flexibilität ist wichtig. Meine Trainer betonen auch zurecht, dass eine Prüfung kein Fläche für Experimente sein sollte. Selbst wenn man flexibel sein muss, muss man sicher in der Durchführung sein. Daher ist ein guter Mittelweg zwischen all diesen Aspekten wichtig und ich glaube ihn diesmal gefunden zu haben. Aber ich empfehle jedem Dankandidaten sich frühzeitig eine Strategie zurechtzulegen, wie er die technische, körperliche und mentale Leistung erreichen kann, die er sich für seine Prüfung wünscht. Und diese Strategie muss man natürlich auch mit Disziplin verfolgen. Mein zweiter Ratschlag resultiert aus dem Kernthema des vorigen Absatzes: Wenn die Danprüfung im Zuge eines Lehrgangs/Seminars stattfindet, sollte man möglichst viel davon besuchen und sich darauf einlassen, um auch hier noch viel mitzunehmen und sich weiterzuentwickeln.
Die Prüfung zum Shodan und die damit verbundene Erlangung des schwarzen Gürtels ist ja für viele Kampfkünstler das erste große Ziel. Wer’s soweit geschafft hat, hat schon Einiges an Geduld und Konsequenz im Training aufbringen müssen. Trotzdem bedeutet ja „sho“ so etwas wie „Beginn, Anfang“. Wie denkst du darüber?
Es passt gut zu meiner Lebensphilosophie, dass das Lernen
bzw. das Studium ein lebenslanger Prozess ist und man dies niemals aufgeben
darf. Man muss stets neugierig bleiben und man sollte die Bereiche finden in
denen man sich weiterentwickeln möchte.
Trotzdem ist es psychologisch motivierend, dass man den Lernprozess nicht als rein flüssigen Prozess begreift, sondern ihn auch mit Abstufungen sieht. Die Trennung in Kyū/Dan ist hierbei natürlich signifikant. Mit meinem Hintergrund in den Formalwissenschaften arbeite ich oft mit Axiomen aus denen man dann Aussagen ableiten kann. In Aikidō höre ich oft Aussagen bin aber weit davon entfernt, dass ich die Axiome davon herausarbeiten kann. Insofern sehe ich mir wirklich erst am Anfang. Vielleicht habe ich nur schon gelernt, wie man die Arbeitswerkzeuge bedient.
Achja, ein weiteres Ziel habe ich auch noch: Lernen, Aikidōinterviews kürzer zu beantworten 😉
Lukas, vielen Dank für die ausführliche Beantwortung meiner Fragen 😉 und weiterhin viel Freude mit Aikido!
Es ist schon etwas ganz Besonderes. Und aufregend ist es obendrauf! …. Gleich sechs Dan-Kandidaten aus unserem Verein sind im Rahmen des Sommerlehrganges von Stephane Benedetti zur Danprüfung angetreten. So etwas gab’s seit Bestehen unseres Vereines noch nicht… Sie haben mit ihrem Können die Prüfungskommission überzeugen können. Die intensive Vorbereitung hat sich ausgezahlt!
Wir freuen uns über unseren frisch gebackenen 1. Dan, Lukas, dem wohl nie die Energie ausgeht. Weiters gratulieren wir sehr herzlich Martin, Richard, Willi und Sven, die bravourös die Prüfung zum 2. Dan absolviert haben. Last-but-not-least sind wir auch sehr stolz auf Werner, der neben seinen beruflichen Verpflichtungen im Vorbeigehen sozusagen schnell mal die Prüfung zum 3. Dan abgelegt hat. Wir gratulieren sehr herzlich und sind stolz darauf, euch in unserem Verein zu haben!
Danvorbereitungstraining unter subtropischen Bedingungen
Ja, ja, der Sommer … der hat schon seine Reize … Mit leichter Kleidung bewältigen wir den Weg zwischen zu Hause und Dojo. Wir stellen uns im klimatisierten Auto, auf dem Motorrad oder Drahtesel mental auf das ein, was da kommt. Wir, eine Gruppe trainingswütiger Danträger und – Kandidaten begeben uns bei sommerlichen Bedingungen ins Dojo. Umziehen, zuerst den Gi und dann noch den Hakama binden. Naja, wenigstens saugt das Material gut den Schweiß auf.
Aufgewärmt wird außerhalb der Trainingseinheit. Immerhin wollen wir die Zeit gut nutzen. Suwari waza shomen uchi ikkyo, nikyo usw. … Acht Minuten Prüfungsfeeling. Nur acht Minuten? So kann einen die eigene Wahrnehmung täuschen …
Intensiv geht’s weiter. Auch Günther Steger und seine Tochter Valentina vom Askö Aikido Klub sind unserer Einladung gefolgt. Wir freuen uns sehr. Günther und Peter führen uns fachkundig durch so manche technische Herausforderung. Gut betreut und gelaunt vergessen wir fast, dass es mittlerweile eine beachtliche Luftfeuchtigkeit erreicht hat.
Prüfungsvorbereitungstraining unter realen Bedingungen sozusagen. Kann also fast nichts mehr schief gehen, wenn’s dann im Juli für unsere Kandidaten ernst wird. Wir drücken auf alle Fälle ganz fest die Daumen!
6. – 14. Juli in Graz – Das Aikido-Highlight im Sommer!
Bald ist es wieder soweit, Stephane Benedetti kommt nach Graz und präsentiert 33 Stunden Aikido vom Feinsten. Der ASKÖ Aikido Klub lädt herzlich zum diesjährigen Sommerlehrgang mit viel Aikido, abwechslungsreichem Rahmenprogramm und netten AikidokollegInnen ein.
Wir laden sehr herzlich zu unserem heuer bereits zum 2ten Mal stattfindenden Yudansha- und Danvorbereitungstraining ins schöne Dojo des Clubs der Jungdrachen nach Andritz ein.
Alle Interessierten ab 2. Kyu sind sehr herzlich eingeladen, an diesem sicherlich wieder sehr intensiven und schweißtreibenden, auf alle Fälle aber sehr lehrreichen Training teilzunehmen. Voranmeldung unter info@aikikai-graz.at erbeten!
Wann? 20. Juni 2019, 10:30 – 12:00 Wo? Radegunder Straße 10, Andritz
… Verlängertes Wochenende, endlich Wetterprognosen, die an Badevergnügen denken lassen, Sehnsucht nach dem Meer. Und zufällig ein Aikido-Lehrgang mit Stephane Benedetti in Triest. Herz, was willst du mehr!
So kam es, dass wir uns mit Gi, Hakama und Badehose im Gepäck nach Muggia, in die Nähe von Triest, aufmachten. Um das Angenehme mit dem Nützlichen – nicht minder Angenehmen – zu verbinden sozusagen. Stephane Benedetti war sichtlich überrascht, uns in Triest anzutreffen. Auch die zahlreichen Lehrgangsteilnehmer rechneten wohl eher nicht mit Besuch aus Österreich. Umso freundlicher wurden wir empfangen. Umso mehr kümmerte sich Stephane auch um uns … Nach einem kurzweiligen Training mit einem sehr gut gelaunten Lehrer wurden noch Kontakte ausgetauscht. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen! Vielleicht ja wieder mal in bella Italia.
Es knistert. Angespanntes Lächeln. Reges Treiben im Dojo. Am Programm stehen heute Kyuprüfungen. Nicht nur die zahlreichen Kandidaten fiebern dem Ereignis entgegen. Auch wir Trainer sind gespannt. Immerhin spiegeln unsere Prüflinge auch unsere Arbeit als Lehrer wider. Schonungslos.
Kandidatinnen und Kandidaten quer durch alle Kyu-Grade geben ihr Können zum Besten. Schweiß in den Gesichtern der Prüflinge, Zufriedenheit und Anerkennung in den Gesichtern der Prüfungskommission. Ab und zu ein charmantes „Grauslich!“ von unserem Dojoleiter darf trotzdem nicht fehlen, immerhin haben wir noch einen langen Weg vor uns 😉
Die intensive Vorbereitung hat sich aber wohl ausgezahlt. Alle KandidatInnen bestehen bravourös. Erleichterung macht sich breit.
Unser diesjährige Vereinslehrgang führte uns in die Thermenregion Fürstenfeld. Im schönen Jugend- und Familiengästehaus wurde fleißig trainiert, zwischen den Einheiten angeregt diskutiert, sinniert und auch köstlich diniert. Das unausgesprochene Lehrgangsthema „Ma-ai“ zog sich durch drei bewegungsreiche Einheiten voller positiver Energie und Schweiß. Schön, die gewohnte Arbeit mal außerhalb der vertrauten Wände fortzusetzen und auch die jüngeren Trainingskollegen näher kennen zu lernen! Unsere Vereinsmitglieder aus Frankreich, Italien und Russland stellten sich nach dem Lehrgang gemeinsam mit uns „Einheimischen“ mutig einer besonderen Herausforderung: Spezialtraining für’s Zentrum – ein Besuch bei einer steirischen Buschenschank …
Soviel ist sicher – nächstes Jahr wird’s wieder einen Vereinslehrgang geben. Und weil die Zeit viel zu schnell vergangen ist vielleicht sogar mit zwei Übernachtungen 🙂
Seit 30. September 2019 gibt es in Hart bei Graz in Zusammenarbeit mit dem Bewegungsland Steiermark und der VS Pachern Aikidokurse für Kinder im Alter zwischen 6 und 11 Jahren. Wir trainieren immer in der Kulturhalle, Pachern-Hauptstraße 97, unsere aktuellen Trainingszeiten und Mitgliedsbeiträge finden Sie hier.
Unsere Kurse finden montags (an Schultagen) in der Kulturhalle in Hart bei Graz statt.
Kurs 1: 6 – 8 Jahre 15:15 – 16:15 Kurs 2: 9- 11 Jahren 16:15 – 17:15
Neben der Freude an der Bewegung, die im Vordergrund der Kurse steht, möchten wir Ihren Kindern Werte wie Verantwortung und respektvolles Miteinander vermitteln. Spielerisch erarbeiten wir in den Kursen eine sichere Fallschule und verschiedene Aikido-Techniken. Unser Maskottchen Meister Yo begleitet uns und wird auch mit der einen oder anderen Kampfkunst-Geschichte die Kinder und uns zum Nachdenken und Philosophieren anregen.
Auf Wunsch der Kinder und in Absprache mit den Trainern können bei regelmäßiger und aufmerksamer Teilnahme am Training am Ende des Semesters Gürtelprüfungen absolviert werden.
Die Trainer:
DI Dr. Ruth Poltsch, Übungsleiterin für Aikido, langjährige Trainerin des Aikikai-Graz Kampfkunstvereins Mag. Werner Degen, Sportwissenschafter, Übungsleiter für Aikido, langjähriger Trainer des Aikikai-Graz Kampfkunstvereins
Kostenloses Schnuppertraining nach Absprache in den ersten Einheiten des jeweiligen Semesters möglich!
Weitere Fragen und Anfragen bzgl. Schnuppertrainings beantworten wir gerne telefonisch unter 0699 / 17 14 16 79 oder per E-Mail unter info@aikikai-graz.at.